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Das Haus mit Wohlstandsraum

veröffentlicht - 21. Mai 2024
Staat Österrreich als Haus Comic
geschrieben von Helmo Pape

Vor etwa einem Jahr wurde ich das erste mal auf Vertreterinnen der Initiative #taxmenow aufmerksam, die sich für vermögensbezogene Steuern - als selbst von Reichtum betroffene Millionär:innen - aussprechen.


Ich hatte das Vergnügen eines Spaziergangs mit Gedankenaustausch zu den Zielen von #taxmenow und der Generation Grundeinkommen mit einer prominenten Vertreterin der Initiative #taxmenow. Als eloquente und überzeugte junge Millionenerbin sagt sie, dass sie gerne Steuern zahlen würde, denn das wäre ihr “Aufstieg in die demokratischen 99%”.  

Im Gespräch entstand für Österreichs Wohlstand eine Metapher. Österreich ist wie ein mehrstöckiges Haus, in dem die Gesellschaft zusammen lebt. Wände und Decken bestehen aus Geldformen und Regeln. Außen ist das Ausland, die Weltwirtschaft. Es gibt Fenster für den Import und Export, aber die Scheiben sind eingeschlagen und alle Türen undicht, so dass der Freihandel sich nicht regulieren lässt. Das Dach fehlt völlig, es fliegt ständig Geld heraus.


Demokratischer Sanierungswunsch

Aus dieser Analyse entsteht in uns der Wunsch sofort mit der Sanierung zu beginnen. Wir setzen das ganze Haus instand und schaffen demokratisch neuen Wohlstandsraum. Das Erdgeschoss bietet mit dem Grundeinkommen eine stabile Geldquelle, was eine Art Mindestvermögen darstellt. Niemand hat weniger, der Keller wird nach Jahrtausenden der Armut endlich zugesperrt. 

Die kaputten Fenster und Türen werden komplett erneuert, was Zöllen für Import- und Export entspricht. Die neuen Fenster sind ein Traum, sie bieten Schutz vor “Sauwetter”, aber alle Produkte, die helfen, können rein. Über dem obersten Stockwerk deckt eine Kombination aus Vermögens- und Erbschaftssteuer das Haus. Dieses stabile Dach schützt die Bewohner:innen gegen zu viel Ungleichheit und hält auch viele humanitäre und ökologische Katastrophen, die “aus dem Himmel fallen könnten", ab.

Das Österreich-Haus bekommt so viele Stockwerke, wie wir wollen, es wird ein schönes Haus, kein Turm.  Zwischen dem Erdgeschoss und dem Dachgeschoss bietet das Haus für alle Mitglieder der Gesellschaft hochqualitativen demokratischen Wohlstandsraum. Wir alle haben daran gebaut, wir wohnen alle darin. Der Wohlstandsraum schützt sowohl vor Armuts- als auch Überreichtumsgefährdung. Die modernen Türen und Fenster sind garantiert dicht gegen Finanzkrisen, Billigimporte und Steuerflucht. Ein Prachtbau.


Bau bereits geplant

Jedermann weiß, dass ein Haus von unten nach oben errichtet wird. Die junge Dame von #taxmenow erinnert daran, dass wir bereits ein Haus haben und will als Erstes das Dach decken gegen die unverschämte Ungleichheit. Wir als Generation Grundeinkommen stimmen dem zu, wollen aber zuerst alle Menschen aus dem Keller holen, um mithelfen zu können, die oberen Stockwerke zu sanieren. 

Nach dieser inspirierenden Baustellenbesprechung war klar: Es gilt den gesamten Wohlstandsraum zu sanieren von unten bis oben. Projektstatus: Wir arbeiten am gleichen Haus. Wenn das Haus Österreich fertig ist, werden es viele bewundern und auch so ein Haus haben wollen. Ein Haus, das keinen Menschen, weder in Armut noch mit Milliardenvermögen, draußen lässt.

 

Helmo Pape

Helmo Pape

Obmann
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